Das Fünfte Gebot Gottes
Wie lautet das fünfte Gebot Gottes ?
Das fünfte Gebot Gottes lautet: Du sollst nicht töten.
Was gebietet uns Gott im fünften Gebot ?
Gott will, dass wir den Nächsten lieben wie uns
selbst, ihm helfen und ihm nichts Böses tun. Wir sollen das eigene und das
Leben des Mitmenschen schützen. Wir sollen es nicht unnötig in Gefahr bringen,
nicht schädigen oder gar vernichten. Gott möchte, dass wir das Leben als sein
Geschenk annehmen und die Gesundheit erhalten.
Die Werke der Barmherzigkeit
Das fünfte Gebot will uns nicht nur vor der Sünde
bewahren, sondern auch dazu auffordern, das Gute zu tun und uns für das Leben
einzusetzen. In diesem Zusammenhang sind die sieben leiblichen und geistigen
Werke der Barmherzigkeit besonders wichtig. Die leiblichen Werke der
Barmherzigkeit heißen: 1. Hungrige speisen 2. Durstige tränken 3. Nackte
bekleiden 4. Fremde beherbergen 5. Gefangene befreien 6. Kranke besuchen 7.
Tote begraben. Die geistigen Werke der Barmherzigkeit heißen: 1. Sünder zurechtweisen
2. Unwissende lehren 3. Zweifelnden richtig raten 4. Trauernde trösten 5.
Lästige geduldig ertragen 6. denen, die uns beleidigen, gerne verzeihen 7. für
Lebende und Tote beten.
Was verbietet uns Gott im fünften Gebot ?
Gott verbietet im fünften Gebot, Leib, Leben und Ehre
eines anderen Menschen zu verletzen. Gott verbietet die bewusste und geplante
Tötung eines Menschen (Mord). Niemand darf sich das Leben selbst nehmen
(Selbstmord), Gott allein gibt und nimmt das Leben. Ebenso verbietet Gott die
Tötung eines ungeborenen Kindes im Mutterleib (Abtreibung). Auch die Schädigung
und Zerstörung der Natur stellt ein schweres Vergehen gegen das fünfte Gebot
dar.
Was sagt der Katechismus der Katholischen Kirche zur
Abtreibung ?
"Seit dem ersten Jahrhundert hat die Kirche es
für moralisch verwerflich erklärt, eine Abtreibung herbeizuführen. Diese Lehre
hat sich nicht geändert und ist unveränderlich. Eine direkte, das heißt eine
als Ziel oder Mittel gewollte, Abtreibung stellt ein schweres Vergehen gegen
das sittliche Gesetz dar." In der frühchristlichen Didache´ 2,2 heißt es:
„Du sollst ... nicht abtreiben noch ein Neugeborenes töten“. Das Zweite
Vatikanische Konzil sagt: „Gott der Herr des Lebens, hat nämlich den Menschen
die hohe Aufgabe der Erhaltung des Lebens übertragen, die auf eine
menschenwürdige Weise erfüllt werden muss. Das Leben ist daher von der
Empfängnis an mit höchster Sorgfalt zu schützen. Abtreibung und Tötung des
Kindes sind verabscheuungswürdige Verbrechen“
Wie steht die Kirche zur Sterbehilfe ?
Die Kirche unterscheidet die aktive von der passiven
Sterbehilfe. Die aktive Sterbehilfe bedeutet, dass einem schwerstkranken oder
sterbenden Menschen ein Giftstoff verabreicht wird, der sein Leben innerhalb
kürzester Zeit beendet. Die aktive Sterbehilfe ist abzulehnen, weil kein Mensch
das Recht hat, über das Lebensende eines Menschen zu entscheiden. Die passive
Sterbehilfe hingegen ist vertretbar. Sie bedeutet, dass bei einem
schwerstkranken oder sterbenden Menschen Medikamente abgesetzt oder
medizinische Geräte abgeschaltet werden können, um den Leidens- oder
Sterbeprozess nicht unnötig zu verlängern.
Kann man auch mit Worten verletzen oder töten ?
Ja, man kann auch mit Worten verletzen oder töten. In
diesem Fall spricht man von Rufschädigung oder Rufmord. Wenn jemand verleumdet
wird, indem Unwahrheiten über ihn verbreitet werden, kann es zu weitreichenden
inneren Verletzungen kommen, die oftmals mindestens genauso schmerzhaft sind
wie körperliche Verletzungen.