Bunte Gesellschaft an Bord
War das eine Vielfalt in der Arche! Der alte Noah und seine
Frau, die jungen Söhne und deren Frauen. Und dann die vielen verschiedenen
Tiere. Ein wunderbares Bild für die Gemeinde.
Da ist der Windhund, der allen voran ist, und die Schnecke, die immer
hinterherkommt. Das gibt es in einer Gemeinde, Menschen, die schnell und
vorneweg sind, und andere, die hinterherkommen.
Aber sie gehören beide dazu, und Gott hat sie lieb.
Da ist der Löwe mit seinem mächtigen Haupt und seinen starken Pranken, der
König der Tiere, und die kleine Maus, die nur piept und um die Ecke huscht.
Starke Menschen mit Führungsqualitäten und schwache Menschen, die scheu ihr
«Piep» sagen, gehören in der Gemeinde zusammen. Und was sie rettet, ist nicht
ihre Stärke, sondern das In-der-Arche-Sein.
Da ist die Nachtigall, die so schön singt, dass alle begeistert sind, und der
Spatz, der nur so herbe pfeift. Jeder wirkt in der Gemeinde auf seine Weise,
und Gott freut sich an der Vielfalt der Gaben und Stimmen.
Da ist der Elefant mit seiner massigen Gestalt und dicken Haut. Wo der
hintritt, wächst lange nichts mehr, und an seiner Haut scheint alles
abzuprallen. Aber es gibt auch das zarte Reh, das so leicht verletzt und
gekränkt ist, zerbrechlich und empfindsam. Bei Gott wohnen Menschen mit einem
dicken Fell und solche mit dünner Haut in einem Schiff. Wie massig und
unempfindlich sind die einen, wie verletzt und schnell verwundet die anderen.
Aber Gott hat sie alle sorgsam in seiner Hand.
Da ist die Eule, deren Weisheit man rühmt, und das Schaf, das man für dumm
hält, nur weil es den Mund nicht auftut. Auch in der Gemeinde leben Menschen
mit Weisheit und Erkenntnis. Und andere hält man fälschlicherweise für dumm,
nur weil sie still und schweigsam sind. Aber Gott sieht ihr Herz an und freut
sich über alle, die in der Arche leben.
Da ist der Pfau mit der wunderbaren Farbenpracht seines Federkleides, die allen
ins Auge fällt, aber auch die Ratte, vor der sich viele ekeln. Manche Menschen
in der Gemeinde können ihre Gaben zur Geltung bringen, dass es eine Pracht ist.
Andere denken, sie wären wie eine Ratte, die niemand mag. Aber Gott mag sie und
lässt sie in seiner Arche überleben.
Was uns Menschen rettet, sind nicht unsere Vorzüge oder Qualitäten. Was uns
zugrunde richtet, sind nicht unsere Schwächen und Fehler. Sondern wir überleben
in Gottes Gemeinde und gehen außerhalb seiner bergenden Liebe verloren.
Quelle: Axel Kühner, Überlebensgeschichten für jeden Tag, Aussaat Verlag