Wo ist Gott?
Ein Mann verspottet einen Jungen, der aus dem
Kindergottesdienst kommt. «Ich gebe dir einen Euro, wenn du mir sagst, wo Gott
ist!» fordert er den Jungen heraus. Der antwortet: «Und ich gebe Ihnen zehn
Euro, wenn Sie mir sagen, wo Gott nicht ist!»
Auf die uralte Frage nach Gott gibt es zwei Antworten, die sich
gegenüberstehen.
Die einen sagen: «Gott ist nirgends. Wir haben ihn nicht gesehen. Wo war Gott
in Stalingrad und Auschwitz? Wo war Gott, als unser Kind starb? Gott ist nicht
da!» Die anderen sagen: «Gott ist überall. Wir sehen ihn in allen Dingen. Wir
erleben ihn in der Schöpfung, wir hören ihn in der Bibel, wir begegnen ihm in
der Gemeinde. Und gerade in der Not ist er da. Wir haben Gott in Stalingrad und
Auschwitz erfahren. Nirgends war Gott so nahe wie in der Hölle des Leides.»
Gott ist nirgends. Gott ist überall. Unbeweisbar und unvereinbar stehen sich
beide Überzeugungen gegenüber.
Vielleicht gibt es noch bessere Antworten auf die uralte Frage nach Gott. Gott
wohnt dort, wo man ihn einlässt. Gott ist der Herr über die ganze Welt. Aber
erkennen und erfahren kann man ihn nur, wenn man sein Leben öffnet. Wo immer
wir unser Herz, unser Haus, unser Leben ihm auftun, wird Gott mit seiner ganzen
Lebensmacht hereinkommen.
Wo Gott nicht ist? Wenn Gott überhaupt irgendwo nicht ist, dann in den Herzen
der Ungläubigen, die ihr Leben vor Gott verschließen und versperren.
Jesus sagt: «Noch stehe ich vor deiner Tür und klopfe an.
Wer jetzt meine Stimme hört und mir die Tür öffnet, bei dem werde ich
einkehren.»