Sprache des Glaubens
Der bekannte Evangelist Samuel Keller hatte im Alter einen
treuen Diener, der ihn auf allen seinen Reisen begleitete und die vielen
kleinen äußeren Dinge einer Reise erledigte. Abends, wenn Samuel Keller in den
überfüllten Kirchen sprach und die Menschen von den Worten tief beeindruckt
waren, hielt es den Diener oft nicht mehr auf seinem Platz in der ersten Bank.
Er sprang auf und rief in die Kirche hinein: «Das ist mein Herr, und ich bin
sein Diener!»
In diesen Worten klang die ganze Freude auf, einen solchen Herrn zu haben.
Diese Freude konnte er nicht für sich behalten, er musste sie hinausrufen und
anderen mitteilen.
Wir rufen zu Jesus im Gebet, die Zwiesprache eines Menschen mit Gott. Aber dann
ist Sprache des Glaubens auch das Zeugnis vor anderen. Beides gehört zusammen,
das Reden mit Jesus und das Reden von Jesus. Paulus sagt: «Wer also von Herzen
an Christus glaubt und seinen Glauben auch bekennt, der erlebt, was es heißt,
von Christus erlöst zu sein.» (Römer 10,10).
Warum entschuldigen wir uns, dass wir Christen sind? Wir gehören dem Herrn der
ganzen Welt, dem Herrn über Raum und Zeit. Da brauchen wir uns nicht ängstlich
zu verstecken. Wir dürfen fröhlich und begeistert weitersagen: «Das ist mein
Herr!» Und dann gibt es sicher auch eine Sprache des Glaubens mit den Händen
und dem Tun, wenn wir nach den Worten Jesu leben und anderen in seinem Namen
begegnen. Mit dem Herzen glauben, mit dem Munde bekennen und mit den Händen das
Richtige tun, wäre ein wunderbarer Dreiklang des Lebens. Die eine Sprache des
Glaubens in drei verschiedenen Tönen, die zusammen gehören.
«Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen!»
Quelle: Axel Kühner, Überlebensgeschichten für jeden Tag,
Aussaat Verlag